Gross war die Freude, als es nach dem Lockdown im Frühling hiess, dass wir mit einem funktionierenden Schutzkonzept, sprich Abstandsregelung und Hygienemassnahmen, im Sommer den Chorbetrieb wieder aufnehmen dürfen. Hoch motiviert und voller Freude wieder gemeinsam singen zu können, organisierte der Vorstand zusammen mit unserem Musikalischen Leiter die Chorproben in einer Light-Variante. Der Chor teilte sich in die einzelnen Stimmregister (Sopran, Alt, Tenor und Bass) auf und probte mit genügend Abstand und unter Einhaltung der Hygienemassnahmen.
Da keine weiteren Verschärfungen vom Bundesrat angeordnet wurden, haben wir anschliessend wieder begonnen, zusammen im Plenum zu proben. Die Sicherheit unserer Chormitglieder war uns jedoch enorm wichtig, deshalb hielten wir uns strikt an die Sicherheitsvorgaben für Chorgesang, welche durch die Kirchenpflege bestimmt wurden. Dies bedeutete unter anderem einen Abstand von mindestens 3 Metern zwischen jedem einzelnen Chormitglied. Bei einer Anzahl von 40 bis 50 SängerInnen pro Probe war das kein leichtes Unterfangen. In der reformierten Kirche in Nussbaumen hatten wir zum Glück die Möglichkeit, im Kirchenraum zu proben und durch das Öffnen der Trennwand zum Nebenraum konnten sich unsere SängerInnen gut verteilen. So zu singen, war sehr gewöhnungsbedürftig und alles andere als einfach. Unser Chorleiter Nils musste sich besonders anstrengen, damit alle ihn auch sehen und hören konnten. Die Konzentration jedes einzelnen Mitgliedes war gefragt, denn es ist eine Herausforderung, zusammen zu singen, wenn man sich gegenseitig nicht gut hört und spürt. Dennoch waren wir froh, den Probenbetrieb so gut wie möglich aufrecht zu erhalten.
Im Herbst kam jedoch wieder die Befürchtung auf, dass die Fallzahlen in die Höhe schnellen. Leider behielten die Experten später mit dieser Annahme Recht. Noch war es erlaubt, zusammen zu singen, sofern man sich an die Massnahmen hielt. Jedoch entschied der Vorstand, dass es keinen Sinn macht, etwas auf Biegen und Brechen zu erzwingen und stellte den Probebetrieb bis auf weiteres ein. Zu gross war das Risiko und zu ungewiss die Zukunft. Leider bewahrheiteten sich unsere Befürchtungen, denn in der folgenden Pressekonferenz des Bundes wurde das Singen im nicht professionellen Bereich komplett verboten. Auch das Proben über Zoom hatten wir schnell als Idee verworfen. Einerseits ist es erstaunlich was heute technologisch alles möglich ist, aber etwas Wichtiges vermag diese Technologie nicht zu übermitteln. Etwas was für unseren Chor sehr essentiell ist... den Spirit.
Dieser Spirit ist es, der unseren Chor ausmacht. Es ist genau dieser Spirit, welcher unser Publikum an unseren Konzerten spürt, wofür wir bekannt sind und wofür man uns schätzt. Dieser Spirit entsteht aber nicht auf dem Papier oder weil wir Spirit of Hope heissen, sondern er entsteht durch die Gemeinschaft und die geteilte Freude am Singen.
Wir entschlossen uns, für 2020 eine Pause einzulegen und darauf zu warten, dass der Chorbetrieb wieder normal aufgenommen werden kann.
Vielen Dank
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